Japanische Zeitung zu Gast im Pflegestützpunkt

Wie geht eigentlich Pflege in Deutschland? Weil das Thema auch japanische Leser interessiert ist Yoshihiko Saito bei der japanischen Tageszeitung „The Mainichi Newspapers“ zuständig für Auslandsberichterstattung nach Deutschland gereist.

Japanischer Journalist besucht Pflegestützpunkt Berlin GmbH (Foto: Wachsmuth)
Japanischer Journalist besucht Pflegestützpunkt Berlin GmbH (Foto: Wachsmuth)

Mit Begleitung eines Mitarbeiters des Goethe-Instituts hat sich der Mann aus Tokio nun den Weg durch Verbände, Vereine und offizielle Stellen gebahnt. Empfänge, Konferenzen und sehr viel Theorie. Fast wäre seine Erkenntnis: In Deutschland reden alle über Pflege, betreutes Wohnen, Pflegekassen, Pflegegesetze und Pflege-Tüv, aber niemand pflegt die Pflegebedürftigen.

Dass Pflege auch praktische Aspekte hat, erfuhr er dann endlich bei seinem Besuch bei der Pflegestützpunkt Berlin GmbH. Pflege ist mehr als nur Theorie. Die im Stützpunkt angebotene Pflegeberatung umfasst über den Verein Wegweiser e.V. auch rechtliche Hilfestellungen bei Problemen mit dem MDK, Empfehlungen zu verschiedenen Sozial- und Pflegestationen, Informationen über alternative Wohnmöglichkeiten zu Pflegeheimen (der Verein Leben in Würde e.V. kümmert sich etwa um sogenannte Pflege-WGs), Schulungen zu verschiedenen Pflege-Themen und Freizeitangebote über den §45 im SGB.

Die Qualitätssicherung in der Pflege gehört zu den wichtigsten Aufgaben. Die Überprüfung der ambulanten und stationären Einrichtungen fand bisher ausschließlich über den MDK statt, Angebote von freiwilligen Zertifikaten, wie etwa das RAL Gütezeichen für qualitätsgeprüfte ambulante Pflegedienste ergänzen diese Prüfungen und bieten sogar ein breiteres Spektrum der Qualitätssicherung.

Herr Saito war jedenfalls begeistert, wie weit das Angebot in der Armenischen Straße 12 im Wedding reicht. Soviel Hilfe zum Thema Pflegestufen und Pflegethemen hat er nicht erwartet, in Japan erzählt er, gibt es auch Pflegestützpunkte, die staatlichen Einrichtungen arbeiten aber nur, wenn jemand vorbeikommt.

Am nächsten Tag durfte Herr Saito dann noch mit zu einem Kaffee-Nachmittag, sehr zur Freude der Teilnehmer. Jetzt wo er ein wahrer Pflegeexperte geworden ist, da sind wir gespannt, was Ende Juni die japanischen Zeitungsleser von ihm berichtet bekommen über Pflege in Deutschland.